Leuna wurde an diesem Tag von Bomber Groups der 1. und 3. Bomber Division der 8. USAAF angegriffen. Auf Grund der Wetterbedingungen führte jedes Bomber Squadron der einzelnen Bomber Groups seinen eigenen Angriff durch, was von deutscher Seite als mehrfache Wellen wahrgenommen wurde. Die 303rd BG gibt für Ihre Squadron an, das 12 Bomber des 359th BS über PFF aus 19.800 Fuß das Werk bombardierten, das 358th BS aus 19.700 Fuß und das 427th BS aus 18.100 Fuß. Ergebnisse wurden nicht beobachtet. Fotos zeigten keine Zielexplosionen. Im Zielgebiet gab es einen dicken Dunstgürtel von 18.000 bis 28.000 Fuß mit dichter und sehr anhaltender Vernebelung. Diese Bedingungen schlossen eine visuelle Bombardierung aus und trugen direkt dazu bei, dass das hohe Geschwader das Hauptziel nicht bombardieren konnte. Sie konnte nicht der richtige Intervall hinter dem Führungsgeschwader erreicht werden und der PFF-Navigator konnte das Ziel nicht finden. Es wurden feindliche Flugzeuge gesichtet, aber keines griff die 303th BG (H) -Flugzeuge an. Im Zielgebiet herrschte ein intensives und genaues Sperrfeuer der Flak, was zu größeren Beschädigungen an 26 Flugzeugen führte, sowie 5 mittleren Beschädigungen. An Bord der zurückgekehrten Flugzeuge befanden sich sechs Verwundete. Insgesamt hatte die 303rd BG an diesem Tag vier B17 verloren. Unter den verloren gegangenen B-17 befand sich auch die Crew von Lt. Peter Franklin Cureton. Die erst neu aufgestellte Mannschaft war zusammengesetzt aus 1Lt. Peter F. Cureton (P), 2Lt. Carl L. Ulrich (B) und S/Sgt. Ervin M. Celichowski (TG) aus dem 360 Bomber Squadron und 2Lt. Stonewall J. Raley (CP), 2Lt. Benjamin F. DuBois (N), T/Sgt. Donald W. Bourlier (TTG), S/Sgt. Joseph A. Burford (BTG), S/Sgt. Lewis J. McCormick (RWG) und S/Sgt. James A. Ellis (RO) aus dem 427 Bomber Squadron. Ihr zugewiesenes Flugzeug für den Angriff am 21.11.1944 war die B-17G mit der Nummer #43-38705 (ohne Name).
Im Zielanflug auf die Leunawerke erhielt Motor #3 ihrer Maschine einen Flak- Treffer und fing an zu brennen. Es folgte Motor #2 und die Maschine verlor sofort an Höhe und begann zu trudeln. In einer Höhe von 18.000 Fuß entledigte man sich der noch an Bord befindlichen 10x500lbs HC- Bomben im Notabwurf, in der Hoffnung die Maschine zu stabilisieren, was jedoch nicht gelang. James O'Leary war Pilot (B17 # 43-37597 "Earthquake McGoon") der Führungsmaschine des niedrigen Elements der Kampfformation und Zeuge des Absturzes von Lt. Curetons Maschine und dessen Besatzung. Weiterhin war er ein enger Freund von Bombardier Lt. C. Ulrich der zu Curetons Crew gehörte. Laut seiner Aussage wurden acht oder neun Fallschirme gesichtet. Jedoch überlebte diesen Ausstieg nur Radio Operator James A. Ellis der in der Flakstellung Beuna schwer verletzt niederging und von Wehrmachtsangehörigen notärztlich versorgt wurde. Anschließend wurde er in das Gefangenenkrankenhaus Leipzig-Wachau überstellt. Bei den restlichen Besatzungsmitgliedern sollen sich die Fallschirme nicht geöffnet haben bzw. sollten diese infolge des Absturzes getötet worden sein, was widersprüchlich zu James O'Leary 's Aussage steht. O'Leary forschte nach dem Krieg, um das Schicksal seines Freundes Carl L. Ulrich aufzuklären. Ein Cousin seiner Frau, aus Arlington Virginia, soll ein professioneller Militärforscher gewesen sein, der letztendlich Informationen in den Army Casualty Branch-Dateien in Washington D.C. entdeckt haben soll. In den Unterlagen soll ein fragmentierter schweizerischer Rot-Kreuz-Bericht Auskunft darüber geben, das die Cureton-Crew von deutschen Zivilisten (einheimischen Bauern), in der unmittelbaren Nähe von Frankleben, bei der Kohlengrube Otto-Tannenberg, etwa 7 Km südwestlich von Merseburg, Deutschland, ermordet wurden. Dem Schweizer Bericht zufolge wurden drei Mitglieder der Cureton Crew zu Tode geprügelt bzw. mit Heugabeln malträtiert, aber explizit nannte man nur den Navigator Benjamin F. DuBois von den drei Männern. Der Co-Piloten Stonewall Jackson Raley wurde hingegen von einheimischen Bauern aufgehängt.