

Mitteldeutsche Stickstoffwerke G.M.B.H. Großkayna
Von der Aktiengesellschaft für Stickstoffdünger in Knapsack wurde im Jahre 1913 die Mitteldeutsche Stickstoffwerke G.M.B.H. gegründet. Ihren anfänglichen Sitz hatte die G.M.B.H. zuerst in Frankleben, zog jedoch später nach Großkayna um. An ihrem Stammkapital von 1 Mill. Mark war sowohl die Stickstoffdünger A.G. Knapsack, als auch der aus rheinischen Finanzleuten zusammengeschlossene Michel-Konzern beteiligt. Die Mitteldeutschen Stickstoffwerke G.M.B.H. Großkayna kamen im Jahre 1914/15 teilweise in Betrieb und arbeiteten im Geschäftsjahr 1915 zum ersten Male mit einem bescheidenen Gewinn. Mit Kriegsbeginn 1914 wurde der Ausbau des Werkes Großkayna forciert und beschleunigt, das Stammkapital der Stickstoff A.G. Knapsack von 3 Mill. Mark auf 8 Mill. Mark erhöht. Auf Grund der schlechten Versorgung in Kriegszeiten mit Kohle, Kalk und Elektroenergie (Kriegskohlebewirtschaftung 1. WK) konnte das Werk Großkayna seine Kapazitäten nicht voll ausnutzen. Hinzu kam die Fokussierung des Reiches auf das Werk Piesteritz. Dieses wurde 1915 durch die Bayrischen Stickstoffwerke - München im Auftrage und auf Rechnung für das deutsche Kaiserreich errichtet und später auch betrieben. Der Tagesausstoß betrug 400 - 450 t Kalkstickstoff und war somit das größte Werk im damaligen Reich. Im November 1918 verschlechterte sich die Lage der Belieferung abermals, so das Großkayna teilweise still lag. Der Preisverfall im Kalkstickstoff, auf Grund des Eindringens ausländischer Produzenten, zu hohe Besteuerung der Kohle, Lohnkosten lies die Stickstoffwerke A.G. Knapsack sich mehr und mehr zur Carbit- Produktion hinwenden. Die Anlagen und das Gelände der Mitteldeutschen Stickstoffwerke G.M.B.H. Großkayna verpachtete man ab 1920 an die Elektrizitätswerke Sachsen-Anhalt A.G. - ESAG (20.000 KW)